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Mein Reha-Tagebuch

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Prolog Morgen trete ich die erste Reha-Maßnahme meines Lebens an. Natürlich ist man durch den einen oder anderen Berührungspunkt mit dem deutschen Gesundheitssystem in der Vergangenheit geprägt und macht sich so seine Gedanken. Aber verhalten wir uns mal wie Christine Lambrecht während ihrer Zeit als Verteidigungsministerin und vertrauen darauf, dass alles gut wird, ohne einen eigenen Beitrag dazu zu leisten. Doch noch bevor ich den ersten Schritt in die Reha-Klink setzen werde, wartet bereits die größte Herausforderung auf mich. Ich habe mich – abenteuerlustig wie ich bin – für die Anreise mit der Deutschen Bahn entschieden. Phrasenmäher – Danger Seeker. Bin wirklich gespannt, ob ich das Aufnahmegespräch um 12.45 Uhr wirklich wahrnehmen kann, denn ich würde planmäßig nur eine Stunde vorher nach zwei Umstiegen an meinem Zielort ankommen. Da muss Weltfrauentag und Hexensabbat schon auf einen Tag fallen. Aber hey! Warum sollte da was schief gehen? Die Bahntickets, die ich mit einem

Mein Leben mit 50.

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Ich bin dieses Jahr 50 geworden. Ein Mitarbeiter von mir hat mir die Tage erzählt, dass sein Vater auch 50 ist. Das hat mich irgendwie deprimiert. Jetzt bin ich also schon in dem Alter, in dem ich der Vater von meinen Mitarbeitern sein könnte. Ich meine, im Grunde sind die Funktionen Vorgesetzter und Vater ja sehr ähnlich. Der Mitarbeiter will mit zunehmendem Alter andauernd mehr Geld und hört immer weniger auf das was der Chef sagt. Das kenne ich auch von meinen Kindern. Naja. Vermutlich verursacht durch meine Midlifecrisis habe ich jetzt eine Apple Watch. Die kann tolle Sachen. Vor allem für ältere Herren wie mich. Zum Beispiel die Funktion „Geräte suchen“. Die hatte ich allerdings erst falsch verstanden. Ich dachte die zeigt an, wo das nächste Sauerstoffzelt ist oder der nächste Defibrillator hängt. Ist aber nicht so.   Ein paar Gesundheits-Apps sind aber dabei. Man kann seinen Herzschlag messen und den Blutsauerstoff. Und sie erinnert einen immer daran, dass man nach einer Stun

Die wunderbare Welt der Kindererziehung - heute: Konkludentes Handeln und Kausalität

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Willkommen in der wunderbaren Welt der Kindererziehung. Heute lernen wir wieder zwei neue Begriffe aus dem Alltag mit Kindern. Konkludentes Handeln: Das Kind ist krank und kann nicht in die Schule gehen. Konkludentes Handeln ist, wenn das Kind mittags in der Klassen-WhatsApp-Gruppe nach Unterrichtsinhalten und Hausaufgaben fragt, keiner antwortet und das Kind daraus den Schluss zieht, dass während des Unterrichts kein relevantes Wissen vermittelt und auch keine Hausaufgaben aufgegeben wurden. Kausalität: Den Begriff Kausalität kann man am besten erklären, wenn ein Kind krank war, konkludent gehandelt hat und in der nächsten Mathearbeit eine fünf schreibt. Leider wird die Kausalität in den seltensten Fällen von Kindern erkannt.

Schock! Pinocchio an Corona gestorben!

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Italien und die ganze Welt ist unter Schock. Das Arschloch-Corona-Virus hat einem weiteren Prominenten das Leben gekostet. Der unglaubwürdige italienische Holzkopf Pinocchio ist, wie der Fernsehsender RAI meldet, vorgestern an einer Corona-Infektion gestorben. "Es ist ein Jammer", erklärt Pinocchio's langjähriger Freund Fuchs dem Phrasenmäher gestern per Skype aus Florenz. "Er war lange Zeit ja tatsächlich Corona-Leugner, hat immerzu behauptet, dass es dieses Virus gar nicht gibt."  "Ja, genau", wirft Kater, ebenfalls ein Weggefährte des etwas hölzern daherkommenden Pinocchio. "Der hat auch ganz lange diese roten oder ockerfarbenen Aluhüte getragen, hatte seinen eigenen Telegram-Kanal und einen Podcast mit dem Baron von Münchhausen. Der Fuchs hat schon immer gesagt: Der Pino hat wohl zu viel Holzlack geschnüffelt." Bild von Cdd20 auf pixabay.com Aber ein schreckliches Erlebnis brachte den ehemaligen Superstar dann doch wieder auf den rechten

Die Sache mit dem "kauf Zettel"

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Gebrauchte Gegenstände zu verkaufen ist eine tolle Sache. Man füllt seine Haushaltskasse ein bisschen auf und agiert nachhaltig, denn der liebgewonnene aber leider nicht mehr den eigenen Ansprüchen genügende Hausrat landet nicht auf der heimischen Müllkippe oder in einer der sieben Weltmeere, sondern in liebevoller 2. Hand. Ein Nachteil ist jedoch, dass man mit allerlei seltsamer Menschen in Kontakt kommt, bei denen man den Eindruck hat, der Austausch des eigenen gegen ein gebrauchtes Gehirn bringe viele Vorteile mit sich. So fragte mich neulich ein Interessent für die 3-2-1 Sofa-Sessel-Kombination, die wir verschenken wollten, ob ich diese liefern könne. Im aktuellen Fall geht es aber um mein Trekking-Rad, dass ich bei Ebay-Kleinanzeigen eingestellt habe. Nachfolgend der ungekürzte Dialog.  

Fucking löst Welle von Ortsumbenennungen aus

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Eine 100-Seelen-Gemeinde in Österreich ist derzeit in aller Munde. Das Dorf Fucking in Oberösterreich benennt sich zum 01. Januar 2021 um. "Es ging einfach nicht mehr so weiter", erklärt Bürgermeister Petting von der PPÖ (Purismus-Partei Österreichs).  "Wir leben in einer Welt voller englischer Begriffe: Handy, Computer, Baby, Carsharing. Ich könnte die Liste endlos fortsetzen", so Petting weiter. "Unsere Landessprache ist aber Deutsch. Oder zumindest sowas ähnliches wie Deutsch. Jedenfalls hat der Ortsrat auf meinen Vorschlag hin mit den Stimmen der PPÖ entschieden, dass sich Fucking zum Jahreswechsel in Bumsen umbenennt." Ein Großteil der Dorfbewohner steht hinter dem Beschluß: "Richtig so! Wir sind hier in Österreich und nicht in Little Italy", ordnet Vanessa Lassmal-Blasen die politische Entscheidung falsch ein. In der Neujahrsnacht werden die beiden Fucking-Ortsschilder - es gibt nur eine Straße durch das Dorf, die gerade ist wie ein Strich,

Entscheidung im Ortsrat: Blumenwall bleibt für immer gesperrt

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Das Sturmtief Sabine hat im Februar allerorts für Verwüstungen gesorgt. Umgefallene Gartenstühle, weggewehte McDonalds-Papiertüten und herumwirbelnde Blätter haben ein Chaos in Rinteln angerichtet. Folgerichtig ist deswegen auch der Blumenwall vor ein paar Tagen komplett gesperrt worden. Sämtliche Zugänge wurden von Mitarbeitern des Bauhofs unter Einsatz ihres Lebens mit Stahlgittern versperrt. Das Betreten des Gefahrenbrennpunkts ist streng verboten. Du kommst hier net rein. Alle Zugänge zum Blumenwall sind gesperrt. Photo: Phrasenmaeher. Der Phrasenmäher hat Gerd P. getroffen, die mit seinem Hund im Blumenwall unterwegs war und gerade noch, kurz bevor die letzte Absperrung aufgestellt wurde, aus dem Stadtpark fliehen konnte. „Es war die Hölle. Dieser Sturm wollte und wollte nicht aufhören. Überall Blattwerk, kleine Äste knackten bei jedem zehnten Schritt unter meinen Schuhen. Es war schrecklich.“ Die Sperrung des Blumenwalls stößt jedoch nicht überall auf Verständnis. Vie

Eine Weihnachtsgeschichte - Teil 2

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Bild von kalhh auf Pixabay Heiligabend Der weihnachtliche Höhepunkt verläuft jedes Jahr in etwa nach dem gleichen Muster. Die Kinder, in ungeduldiger Erwartung auf die Geschenke, fragen Alexa sieben Mal pro Stunde nach der Uhrzeit. Die Eltern verbringen den Tag mit den letzten Vorbereitungen für das Abendmahl, die Geschenke, das Aufstellen des mit 4000 Watt beleuchteten Weihnachtsensambles aus Maria, Joseph, Christuskind, Esel, Ziegen und des Coca Cola-Weihnachtstrucks im Vorgarten. 15.00 Uhr Ich weise die Familie darauf hin, dass wir uns rechtzeitig fertig machen müssen, wenn wir zum 16 Uhr-Gottesdienst gehen und noch einen guten Platz in der Kirche einnehmen wollen. 15.25 Uhr Meine Frau diskutiert mit Kind 1 darüber, welche Jacke bei 19 Grad Außentemperatur die richtige ist. 15.37 Uhr Noch nicht alle Familienmitglieder haben sich bereits entschieden, welche Schuhe sie zum Weihnachtsgottesdienst anziehen wollen. Ich dränge auf Aufbruch, um nicht zu spät zu kom

Eine Weihnachtsgeschichte - Teil 1

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Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay Ich liebe Weihnachten! Also, im Prinzip. Wenn denn alles glatt geht. Aber manchmal geht eben nicht alles glatt, sondern in die weihnachtlich rote Fließhose. Um dem vorweihnachtlichen Stress zu entfliehen und ein wenig in festliche Stimmung zu kommen, hilft mir meistens der Besuch eines Weihnachtsmarktes. Ich habe extra meinen grünen Weihnachtspullover angezogen, auf dem ein Rentier zu sehen ist, wie es dem Osterhasen einen kräftigen Tritt in den Hintern verpasst. Ein raffinierter optischer Effekt sorgt dafür, dass man denkt der Osterhase fliegt mit hoher Geschwindigkeit aus dem Pullover heraus auf einen zu. Im Hintergrund steht der Weihnachtsmann und lacht sich kaputt. Mein Lieblingspullover. Ich habe Hunger und schlendere in Richtung der ersten Futterkrippe, stelle dann aber schon von weitem anhand an der Bude befestigter kleiner roter Lampions fest, dass chinesisches Essen feilgeboten wird. Mal davon abgesehen, dass asiatische Geric

"Ich mag die zuckenden Bewegungen" - Angela Merkel ganz privat

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Ziemlich sicher endet die Amtszeit von Angela Merkel spätestens im Herbst 2021. Der Phrasenmäher hat die Gelegenheit, ein Interview mit der Bundeskanzlerin zu führen. Mit ganz persönlichen und teilweise überraschenden Antworten. Lesen Sie selbst. Phrasenmäher: "Frau Dr. Merkel, Sie stehen derzeit in den Schlagzeilen. Doch es geht dabei nicht um Flüchtlingspolitik, historische Wahldesaster oder das Versagen der europäischen politischen Führungsklasse bei dem Debakel rund um den nächsten EU-Kommissionspräsidenten. Sie füllen die Gazetten wegen Ihres dritten öffentlichen Zitteranfalls innerhalb weniger Tage. Müssen wir uns Sorgen machen?" Bundeskanzlerin (lächelt): "Mir geht es gut. Sie müssen sich also keine Sorgen machen. Und jetzt wäre ich Ihnen dankbar, wenn wir jetzt das Thema wechseln könnten. Weitere Fragen zu meiner Gesundheit werde ich nämlich nicht beantworten." Phrasenmäher:  "Natürlich. Das verstehe ich doch. Wechseln wir also zur Stimmung i